Jede Schwangere hat die Möglichkeit Ihr Kind auf eine Chromosomenstörung durch eine Fruchtwasseruntersuchung (=Amniocentese) testen zu lassen.

Die meisten chromosomal kranken Kinder werden von Frauen unter 35 Jahren geboren, da diese Altersgruppen die meisten Kinder zur Welt bringen. Durch das Ersttrimester-Screening kann innerhalb der 11. bis 14. SSW durch eine spezielle Ultraschalluntersuchung in Kombination einer Blutentnahme der Mutter das individuelle Risiko für das Vorliegen einer Chromosomenstörung berechnet werden. Diese Untersuchung ist ohne Risiken für Sie und Ihr Kind.

Das individuelle Risiko für das Vorliegen einer Chromosomenstörung berechnet sich aus:

• Ihrem Alter
• dem Schwangerschaftsalter
• vorausgegangene Schwangerschaften mit Chromosomenstörung
• Breite der Nackentransparenz des Kindes; per Ultraschall gemessen
• Mütterliche Blutentnahme mit Bestimmung des Schwangerschaftshormons ß-HCG und PAPP-A
• Vorhandensein oder Fehlen des kindlichen Nasenbeins

Sollte Ihr Risiko höher sein als das Fehlgeburtsrisiko nach einer Fruchtwasserpunktion, wird die Fruchtwasseruntersuchung empfohlen.

Bei einer Zertifizierung über die FMF-Deutschland (Fetal Medicine Foundation) muss sich der Frauenarzt einmal im Jahr neu zertifizieren lassen.

Mit der farbcodierten Doppler-Ultraschall-Untersuchung ist es möglich, die Blutströmung in den kindlichen und mütterlichen Gefäßen zu analysieren.

Durch diese nichtinvasive Methode lassen sich Risikoschwangerschaften besser überwachen und es kann frühzeitig eingegriffen werden, wenn die Versorgung Ihres Kindes über den Mutterkuchen nicht mehr ausreicht (man spricht von einer Plazentainsuffizienz). Mögliche Störungen lassen sich somit frühzeitig erkennen, bevor es zu CTG-Veränderungen kommt.

Kindliche Herzfehler treten mit einer Häufigkeit von 5 auf 1000 Neugeborenen auf. Die Mehrzahl dieser Herzfehler kann behandelt werden. Durch eine vorgeburtliche Diagnostik eines Herzfehlers kann die spätere Behandlung und Betreuung optimal vorbereitet werden.

So kann eine Geburtsklinik mit Kinderklinik und Spezialisierung auf kindliche Herzfehler bereits vor der Geburt ausgewählt werden. So ist Ihr Kind im Falle eines Herzfehlers von Anfang an bestens betreut. Wir sind auch auf diese Untersuchung spezialisiert und können ab der 20. SSW eine fetale Echokardiographie anbieten.

Dieses Verfahren liefert eine plastische, dreidimensionale Darstellung der Oberfläche des Gesichtes Ihres Kindes und anderer Körperregionen.

Erreicht werden diese Bilder durch unser modernstes Ultraschall-Gerät der Firma GE (General Electric) Voluson E8, in dem viele dünne Schnittebenen (2D) zu einer gemeinsamen dreidimensionalen Sichtweise im Computer des Ultraschallgerätes zusammengeführt werden.

Wir erhalten zusätzliche Hinweise auf mögliche Fehlbildungen des Kindes wie z.B einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Auf Wunsch können wir gerne eine extra Ultraschall-Sitzung durchführen (IGEL).

Die angefertigten Bilder werden Ihnen zur Erinnerung auf eine CD für den Heim-PC gebrannt.

Zur Abklärung chromosomaler Störungen des Kindes bieten wir Ihnen die Fruchtwasseruntersuchung als invasive Methode an. Hierbei wird mit einer ganz dünnen Nadel von Ihrer Bauchdecke aus Fruchtwasser entnommen. Es ist vergleichbar mit einer Blutentnahme von der Schmerzhaftigkeit. Das Risiko einer Fehlgeburt beträgt weniger als 0,5%.

Um das Kind bei der Punktion nicht zu verletzen, wird das Fruchwasser mit der Nadel unter Ultraschallsicht entnommen. In dem Fruchtwasser befinden sich kindliche Zellen, die nach ihrer Anzahl und Struktur in einem Spezial-Labor beurteilt werden können. Gleichzeitig wird das alpha-Fetoprotein bestimmt, das Hinweise auf einen offenen Rücken beim Kind ergeben kann (Spina bifida).

Diese Untersuchung ist wesentlich umfangreicher als der gemäß den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehene Ultraschall.

Mit dieser speziellen Ultraschall-Untersuchung lassen sich eine Vielzahl von kindlichen Fehlbildungen oder Erkrankungen erkennen bzw. ausschließen. Wir führen diese Untersuchung auch auf Überweisung eines Kollegen durch, falls Sie nicht in unserer Praxis primär betreut werden. Der optimale Untersuchungszeitpunkt liegt zwischen der 20. und 22. abgeschlossenen Schwangerschaftswoche.